Galerie Marzona erhält VBKI-Preis
Neben dem Preisträger aus Berlin-Kreuzberg wurden bei der feierlichen Preisverleihung am heutigen Freitag auf der art berlin fair for modern and contemporary art auch die beiden weiteren Finalisten, die Galerien Schwarz Contemporary und Dittrich & Schlechtriem, ausgezeichnet. Ziel des von VBKI und dem Landesverband Berliner Galerien (lvbg) 2017 gegründeten Preises ist es, auf die bedeutende Rolle der Galerien für den Kunststandort Berlin aufmerksam zu machen.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des VBKI-Kulturausschusses, Bernd Wieczorek, hielt Wirtschaftssenatorin Ramona Pop vor rund 100 Gästen die Festrede. Sie sagte: „Der Kunstmarkt ist mit über 300 Galerien ein wichtiger Wirtschafts- und Standortfaktor unserer Stadt - und es gibt genügend Platz, um weiter zu wachsen. Berlin ist ein Hotspot für zeitgenössische Kunstproduktion, und wir sind stolz auf die Vielfalt der Berliner Kunst- und Kulturszene - mein großer Dank gilt Förderern wie dem VBKI und dem lvbg, die den Standort voranbringen.“
In seiner anschließenden Laudatio würdigte Dr. Sebastian Preuss, Stv. Chefredakteur WELTKUNST, den diesjährigen Preisträger: „Daniel Marzona vertritt in seiner Galerie mit großem Engagement Künstler, deren Werke sich schneller, modischer Vermarktung verweigern. Es ist eine Kunst, die die konzeptuellen Ansätze der Sechziger und Siebziger in die Gegenwart führt. Eine Kunst, die einer intensiven Vermittlung bedarf, deren Präsentation eine sensible Ausstellungsästhetik, kunsthistorische Tiefenschärfe und Eloquenz beim Erklären verlangt. All dies setzt Daniel Marzona in beeindruckender Weise um. Auf dem vielstimmigen Feld der vielen Berliner Galerien setzt er ein ruhiges, ernsthaftes, in die Tiefe gehendes Zeichen.“
Der von der ausgezeichneten Galerie Marzona (gegründet 2014) vertretene Künstler Aron Mehzion beschäftigt sich in seinem Werk mit physikalischen und mathematischen Fragen der Spiegelsymmetrie unter Berücksichtigung von Überlegungen zu vierdimensionalen Räumen. So offenbart sich etwa in Gipsabdrücken von vertrauten Gegenständen – zum Beispiel einer Kinderhand – die komplexe zeitliche Struktur eines Gegenstandes, der gegenwärtig und zugleich vergangen ist. Einer der künstlerischen Gewährsleute dabei ist Marcel Duchamp, der mit Abdrücken und Abformungen, sowie mit scheinbaren Abdrücken und Abformungen operierte.
Die Begründer des Preises verstehen ihre Initiative als Förderung des Kunstmarktstandorts Berlin. Bewerben konnten sich Berliner Galerien mit mindestens drei und maximal zehn Jahren Geschäftsbetrieb, die als sogenannte Erstgalerie am Markt aktiv sind und somit die Infrastruktur des Berliner Primärmarktes, das heißt den Handel mit Kunstwerken direkt aus den Ateliers der Stadt heraus, garantieren.
Der Experten-Jury des VBKI-Preises BERLINER GALERIEN gehörten an: Michael Haas, Inhaber Galerie Michael Haas, Dr. Christine Nippe, Kuratorin, Dr. Sebastian Preuss, Stellv. Chefredakteur Weltkunst, und Bernd Wieczorek, VBKI-Präsidiumsmitglied und Vorsitzender des VBKI-Kulturausschusses.
Bilder der Preisverleihung finden Sie hier >>
Informationen zu den drei Finalisten:
Daniel Marzona, Friedrichstraße 17, Inhaber: Daniel Marzona, gegründet 2014, mit Aron Mehzion: parallélisme élémentaire // Daniel Marzona zeigt in der Kreuzberger Friedrichstraße Arbeiten von Aron Mehzion (*1970), der sich mit physikalischen und mathematischen Fragen der Spiegelsymmetrie unter Berücksichtigung von Überlegungen zu vierdimensionalen Räumen beschäftigt.
Schwarz Contemporary, Sanderstraße 28, Inhaberin: Anne Schwarz, gegründet 2011 mit Marlon Wobst: Haare // Anne Schwarz stellt in der 50. Ausstellung ihrer Galerie in der Neuköllner Sanderstraße eine bisher noch nie gezeigte neue Werkgruppe von gefilzten Wandarbeiten des in Berlin lebenden Künstlers Marlon Wobst (*1980) aus.
Dittrich & Schlechtriem, Linienstraße 23, Inhaber: Lars Dittrich und André Schlechtriem, gegründet 2011 mit Nicola Martini: Molten // Die Galerie Dittrich & Schlechtriem in der Linienstraße in Mitte stellt den Italiener Nicola Martini (*1984) mit einer begehbaren Sandinstallation erstmals in einer Einzelausstellung in Berlin vor.
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