Aktuell

bis 01.12. Kartoffel-Projekt. Eva Pedrosa, Paul Wiersbinski. Zeichnung, Bildhauerkunst/Plastik, Installation, Medienkunst, Digitale Kunst.

Die Betrachtung des menschlichen Körpers, als etwas, das wir einfach haben und sind, wird meist zugunsten der Vorstellung verdrängt, was Körper zu tun im Stande sind oder was sie werden können.

Einst aus Südamerika verschleppt, fanden Kartoffeln gleichermaßen Zugang zu unseren Körpern und Eingang in unsere Mythen. Damit wurden sie zu einem Teil von uns und zu einem zentralen Bestandteil unserer Kultur. Denn wir folgen unserem elementaren Bedürfnis nach Nahrung, jedoch genauso gesellschaftlichen Narrativen. Weil wir Hunger haben, aber auch ganz ohne Order und Kontrolle - nur durch reine Hingabe.

Die Kartoffel, das Knollengemüse südamerikanischer Herkunft wurde in (historischen) Kellern gelagert. Sie nährt(e) die Bevölkerung, löste aber auch Hungersnöte aus und gilt als Symbol pflanzlicher Energie. In unseren Breiten ist sie historisch derart bedeutsam, dass sie zur Identitätsbildung beigetragen hat. Ihr wurden zahlreiche Denkmäler gesetzt.

In ihrer Ausstellung “Das Kartoffel-Projekt” möchten Eva Pedroza (*1982) und Paul Wiersbinski (*1983),  anhand des im Titel genannten Nachtschattengewächses in einer ortsspezifischen multimedialen Installation über Modelle von Herkunft, Menschsein, Mythos, Maschinen und pflanzlichem Leben nachdenken. Kategorien, die sich ihrerseits in einem ständigen Wachstums- und Transformationsprozess befinden.

Die Ausstellung wird gefördert aus den Mitteln des Fonds Dezentrale Kulturarbeit des Bezirksamts Spandau.

Profil

Ein Ort, der über Jahrhunderte gewachsen ist.

Der Historische Keller gehörte zu einem Patrizierhaus, das schon für 1464 nachweisbar ist. Darin lebten nacheinander besonders wohnhabende Familien der Stadt Spandau, darunter auch einige Bürgermeister. Im 18. Jahrhundert wurde es zum Palais für die königlichen Regimentskommandeure umgebaut und blieb vor allem mit der Person Prinz Heinrichs von Preußen verknüpft. Danach diente das Gebäude als Gasthaus und Gericht bis es 1944 durch einen Bombeneinschlag zerstört wurde. In den 1950er Jahren wurden die Reste beseitigt und der Keller zugeschüttet. Erst als 1987 der Abriss des neuen Gebäudes, im dem ein Kino und einen Lebensmittelmarkt untergebracht waren, erfolgte, wurde der Keller wiederentdeckt. Er wurde archäologisch untersucht und blieb beim Neubau des Wohnhauses erhalten, so dass er nun als ganz besondere Kunstgalerie genutzt werden kann.

Vergangen

02.08. – 22.09. Spandau and other Phantoms. Dana Arieli. Medienkunst, Fotografie. Abb. Spandau and other Phantoms, Dana Arieli, 2023, Photo: Dana Arieli

In ihrer Arbeitsserie “The Phantoms Project” beschäftigt sich Dana Arieli mit Orten, die faschistischer Herrschaft ausgesetzt waren. Deren Geschichte ist nicht immer offensichtlich, ehemalige Funktionen sind oft hinter der Profanität ihrer heutigen Erscheinung und Nutzungsform verborgen. Arieli zeigt hier eine Zwischenbilanz: Fotografien aus 15 Jahren fortlaufender Arbeit. Hinzu kommt die Dokumentation eines Rundgangs, den sie durch den Stadtraum von Spandau unternommen hat. 

17.05. – 14.07. Made Of Innocent Crime. Dana Melaver, Branislav Jankic. Bildhauerkunst/Plastik, Performance, Medienkunst, Fotografie. Abb. Abb.: „Made of Innocent Crime“ © Dana Melaver, Branislav Jankic

Branislav Jankic und Dana Melaver haben komplexe künstlerische Ansätze und Formsprachen entwickelt, um sich unterschiedlichen Interpretationen des „Selbst“ und Möglichkeiten seiner Inszenierung zu nähern. Dem Körper kommt hierbei eine zentrale Rolle zu. Die Frage nach seinem Wesen und seinen physischen wie metaphysischen Grenzen wird in Video, Fotografie, Skulptur und Performance verhandelt. Hier sind gleichermaßen biografische und geopolitische Zusammenhänge für den Kontext von Bedeutung.

01.09.2023 – 05.11.2023 Hide and Seek. Isabella Chydenius. Textilkunst, Medienkunst. Abb. Isabella Chydenius o.T. 2023, Photo: © Isabella Chydenius

In “Hide and seek“ transformiert Isabella Chydenius mit reduzierten, präzisen Mitteln aus Licht, Sound, Video und Text, die Galerieräume zu einem labyrinthischen Spielplatz aus Licht und Dunkelheit.

Ihre künstlerische Forschung bewegt sich im Feld der Underground-Club-Kultur. Dort bieten spezifische (Un-)Sichtbarkeiten Möglichkeiten für Zugehörigkeit, Empowerment und persönliche Freiheit.

 

Galerie Historischer Keller

Carl-Schurz-Str. 49/51, B 13597

Berlin West

Mi–Sa 12–18h

Nur im Rahmen von Kunstausstellungen geöffnet