ChertLüdde erhält VBKI-Preis BERLINER GALERIEN 2020, Anerkennungspreise für die Galerien Noah Klink und Tanja Wagner

11.09.2020
v. l. n. r.: Tanja Mühlhans, Anne Schwarz, Tanja Wagner, Werner Tammen, Thomas Schulte, Jennifer Chert, Bernd Wieczorek, Florian Lüdde, Daniel Völzke, Noah Klink, Andreas Herrmann, Nana Poll, Fotocredit: Holger Biermann

Berlin, 11. September 2020 Der VBKI-Preisträger BERLINER GALERIEN 2020 steht fest: In Würdigung der Ausstellung „Rods Bent Into Bows“ der amerikanischen Künstlerin Rosemary Mayer (1943-2014) erhält in diesem Jahr die von Jennifer Chert und Florian Lüdde geführte Galerie ChertLüdde den mit 10.000 Euro dotierten Berliner Galerienpreis. Neben den Preisträgern aus Berlin-Kreuzberg wurden am Freitag bei der feierlichen Preisverleihung vor dem Hangar 4 auf dem Flughafen Tempelhof auch die Galerien Noah Klink aus BerlinSchöneberg und Tanja Wagner aus Berlin-Tiergarten mit jeweils 2.500 Euro ausgezeichnet. Alle drei Galerien waren Mitte Juli von einer Experten-Jury für die diesjährige Shortlist des Preises nominiert worden.

2020 sind erstmalig alle Auszeichnungen mit einem Preisgeld verbunden. Ziel des vom Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) und vom Landesverband Berliner Galerien (lvbg) 2017 gegründeten und von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe unterstützten Preises ist es, auf die bedeutende Rolle der Galerien für den Kunststandort Berlin aufmerksam zu machen.

VBKI und lvbg dankten der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe für das gewachsene Engagement zur Förderung des Berliner Kunstmarktes, insbesondere für die kontinuierliche Unterstützung des Berliner Galerienpreises, bei dem es dieses Jahr aufgrund der Preisgelder für alle Shortlist-Galerien keine Verlierer, sondern nur Gewinner gibt.

Der Vorsitzende des VBKI-Kulturausschusses, Bernd Wieczorek, hob insbesondere die wertschöpfende Rolle der Galerien für den Kunst- und Kulturstandort Berlin hervor. In seiner Festrede betonte der Berliner Galerist Thomas Schulte vor 50 Gästen: „Die Berliner Galerien haben die Chancen der Corona-Zeit gesehen, gut kommuniziert und gehen gestärkt und als bessere Gemeinschaft in die BERLIN ART WEEK und das GALLERY WEEKEND BERLIN. Das ist ein international einzigartiges Lebenszeichen in der Kunstszene, das vielen außerhalb Berlins Mut machen wird!“

In seiner anschließenden Laudatio würdigte Daniel Völzke, Kunstkritiker und Leiter von Monopol-Online, die diesjährigen Preisträger: „Neben dem Aufbau von Künstler*innenKarrieren widmen sich Jennifer Chert und Florian Lüdde der Entdeckung ganz junger sowie bislang übersehener Positionen, sie arbeiten mit dem Mail-Art-Archive von Ruth WolfRehfeldt und Robert Rehfeldt ein Stück ostdeutsche Kunstgeschichte auf, bringen mit Publikationen, Online-Viewing-Rooms und Messeteilnahmen Arbeiten in neue Rezeptionszusammenhänge und treten in Dialog mit Museen und anderen Kulturinstitutionen. ChertLüdde führt vor, dass hinter Galerien oft viel mehr steht als allein kurzfristige kaufmännische Entscheidungen, dass sie mit hohem finanziellen Risiko und emotionalem Einsatz eigenwillige und persönliche Nischen zur kulturellen Bereicherung schaffen.“

Die ausgezeichnete Galerie ChertLüdde (gegründet 2016) zeigt zur BERLIN ART WEEK die erste Einzelausstellung der amerikanischen Künstlerin Rosemary Mayer (1943-2014) in Europa. Der Titel „Rods Bent Into Bows“ ist einer der Zeichnungen Mayers aus dem Jahr 1971 entnommen, die einen zum Bogen gespannten Stab zeigt. Ausgehend von diesem Motiv konzentriert sich die Ausstellung auf das Frühwerk der Künstlerin: Stoffskulpturen und Zeichnungen, die Mayer zwischen 1971 bis 1973 fertigte und mit denen sie die Möglichkeiten skulpturaler Abstraktion unter Verwendung von Stoffen auslotete. Mayer war als Künstlerin, Schriftstellerin und Feministin der 1960er- bis Anfang der 1980er Jahre in der New Yorker Kunstszene aktiv. Außerdem war sie 1972 mit 19 weiteren Frauen Gründungsmitglied der A.I.R. Gallery. Ziel der in enger Zusammenarbeit mit dem Nachlass entstandenen Ausstellung ist es, das wenig rezipierte Werk Mayers in einen neuen Fokus zu rücken.

Die Begründer des VBKI-Preises BERLINER GALERIEN verstehen ihre Initiative als Förderung des Kunstmarktstandorts Berlin. Bewerben konnten sich Berliner Galerien mit mindestens drei und maximal zehn Jahren Geschäftsbetrieb, die als sogenannte Erstgalerie am Markt aktiv sind und somit die Infrastruktur des Berliner Primärmarktes, das heißt den Handel mit Kunstwerken direkt aus den Ateliers, garantieren.

Der Vorsitzende des Landesverbandes Berliner Galerien (lvbg), der Galerist Werner Tammen, resümierte in seinem Schlusswort, dass sich im schwierigen Jahr 2020 mit der CoronaPandemie einmal mehr gezeigt habe, wie wichtig und bereichernd Gemeinschaftsinitiativen und gegenseitiger Austausch aller Galerien der Stadt seien. Ein starker Galerienverband spiele dabei als Ansprechpartner für die Politiker eine wichtige Rolle. Im 25sten Jahr seines Bestehens zählt der lvbg derzeit 90 Mitglieder, die einen Querschnitt der verschiedenen Galeriemodelle der Stadt, die von kleinen und mittelständischen Galerien bis zu Global Playern mit mehreren Standorten weltweit reichen, repräsentieren.

Der Experten-Jury des VBKI-Preises BERLINER GALERIEN 2020 gehörten an: Andreas Fiedler, Kunsthistoriker und Kurator, Claudia Große-Leege, designierte VBKI-Geschäftsführerin, Anne Schwarz, Inhaberin der Galerie SCHWARZ CONTEMPORARY, lvbg-Mitglied und VBKIPreisträgerin 2019 sowie Daniel Völzke, Kunstkritiker und Leiter von Monopol-Online.

Zum VBKI: Der 1879 gegründete VBKI ist mit derzeit 2.300 Mitgliedern ein wichtiges Forum und bedeutendes Netzwerk der Berliner Wirtschaft und Gesellschaft. Der Verein ist vielfältig engagiert, auch und gerade in der Kulturförderung. Gemeinsam mit dem lvbg hat er den mit 10.000 Euro dotierten VBKI-Preis BERLINER GALERIEN ins Leben gerufen, der in diesem Jahr zum vierten Mal verliehen wurde. Mehr Infos: www.vbki.de

Zum lvbg: Der lvbg, gegründet 1995 als Nachfolger der West-Berliner Interessengemeinschaft Berliner Kunsthändler, vertritt die Galerien in Berlin und setzt sich auf kultur- und wirtschaftspolitischer Ebene für die nachhaltige Entwicklung des Standortfaktors Kunst in Berlin ein. Er ist in zahlreichen Gremien der Kulturpolitik präsent und pflegt die Netzwerkbildung mit weiteren Partnern der Kunst. Im 25sten Jahr seines Bestehens hat er derzeit 90 Mitglieder und mit der Spedition AGS FROESCH ein Fördermitglied. Mehr Infos: www.berliner-galerien.de

Informationen zu den drei Finalisten

ChertLüdde, Ritterstraße 2a, 10969 Berlin, T +49 (0)30 355 12 054 Inhaber: Jennifer Chert und Florian Lüdde, gegründet 2016

mit Rosemary Mayer (1943-2014). Rods Bent Into Bows // Jennifer Chert und Florian Lüdde zeigen in der Kreuzberger Ritterstraße zur BERLIN ART WEEK die erste Einzelausstellung der Amerikanerin in Europa. Sie ist vor allem für ihre Wandobjekte und Installationen aus farbig eingefärbten Nylon- und Seidenstoffen bekannt. In ihrem Projektraum Bungalow stellt die Galerie außerdem eine neue Installation von Josephine Baker vor. (04.09. bis 31.10.2020)

Galerie Noah Klink, Kulmer Straße 17, 10783 Berlin, T +49 (0)162 701 00 44 Inhaber: Noah Klink, gegründet 2017

mit Josefine Reisch. Framing // Noah Klink will in seiner Galerie nicht nur Kunst zeigen, sondern auch Menschen zusammenbringen. Statt eines Infotresens findet man hier eine Bar. Zur BERLIN ART WEEK widmet er der 1987 in Berlin geborenen und heute in London lebenden Künstlerin Josefine Reisch die zweite Einzelausstellung in seiner Schöneberger Galerie. Reischs Gemälde von Gesichtern im Profil, die an Porträts der Renaissance erinnern, stehen im Zentrum der Ausstellung. Dabei spielt der gemalte Rahmen um das Profil eine besondere Rolle. (03.09. bis 03.10.2020)

Galerie Tanja Wagner, Pohlstraße 64, 10785 Berlin, T +49 (0)30 864 30 120 Inhaberin: Tanja Wagner, gegründet 2010

mit Grit Richter. Mixed Feelings // Tanja Wagner richtet in ihrer Galerie in Tiergarten der seit langem von ihr vertretenen 1977 in Dresden geborenen und heute in Hamburg lebenden Künstlerin Grit Richter zur BERLIN ART WEEK eine Einzelausstellung aus. Zu sehen sind Malerei, Softsculptures, Neonskulpturen und Wallpaintings. Ihre Gemälde zeigen große, plastisch wirkende geometrische Formen, die durch kleine Hinzufügungen und den Bildtitel eine gegenständliche oder inhaltliche Deutung erhalten. (11.09. bis 31.10.2020, Eröffnung: 11.09.2019)

Eine filmische Würdigung der drei Finalisten finden Sie hier: vbki.de/galerienpreis

Weitere Infos unter: berliner-galerien/vbki-preis und unter vbki.de/galerienpreis, https://www.vbki.de/mediathek/vbki-preis-berliner-galerien-2020-1109

Kontakt: Sebastian Thomas | Kommunikation | (030) 72 61 08 17 | presse@vbki.de

Für Pressematerial zu den Galerien und Ausstellungsvorhaben wenden Sie sich bitte direkt an die Galerien.

 

Galleries Association
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10777 Berlin
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lvbg@berliner-galerien.de
T: +49.30.310197–14
F: +49.30.310197–15

Board
Werner Tammen
(Chairman)
Andreas Herrmann
(Assisting Chairman)
Nana Poll

Honorary Presidents
Georg Nothelfer †
Eva Poll
Michael J. Wewerka