Berliner Appell : Lasst Ai Weiwei frei !

13.05.2011
Demonstration: 1001 Stühle für Ai Weiwei, chinesische Botschaft Berlin, 17.04.2011, Foto: Anna Kott.

Am 3. April 2011 wurde Ai Weiwei auf dem Pekinger Flughafen verhaftet. Seitdem wird er an unbekanntem Ort festgehalten, ohne Kontakt zu seiner Familie oder Anwälten. Dieses Vorgehen verstößt nicht nur gegen elementare Menschenrechte sondern auch gegen chinesisches Recht. Ais Familie, Freunde und Mitarbeiter werden durch Hausdurchsuchungen, Festnahmen, die Verhängung von Hausarrest und ähnliche polizeiliche Maßnahmen schikaniert. Die Behörden verweigern jede Auskunft über den Verbleib Ai Weiweis und dreier seiner Mitarbeiter. Sie verbreiten Gerüchte über angebliche Wirtschaftsvergehen. In den chinesischen Medien wird er in einer Sprache, die an die Kulturrevolution erinnert, diskriminiert und diffamiert. Es wird versucht, ihn außerhalb der Gesellschaft zu stellen. Die Handlungen der chinesischen Behörden und ihrer Medien haben auf der ganzen Welt Empörung und Proteste hervorgerufen, weil sie als politisch motivierte Willkür gegen einen kritischen, sich für Menschenrechte einsetzenden Künstler angesehen werden. 

Ai Weiwei leistet mit seiner Kunst einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Austausch Chinas mit der Welt. Der internationale wirtschaftliche, politische und kulturelle Austausch, die Öffnung Chinas, nützt dem Land selbst und seinen Partnerländern. Die Verhaftung Ai Weiweis und die Missachtung elementarer Rechtsgrundsätze schaden diesem Austausch und beschädigen damit die Beziehungen zwischen den Staaten und Völkern. 

Ai Weiwei wurde am 29. April in Berlin zu einer Ausstellung erwartet. Die Berliner Universität der Künste hat ihn auf eine Gastprofessur berufen. Die Unterzeichner fordern die sofortige Freilassung Ai Weiweis auch, damit er diesen und anderen internationalen Verpflichtungen nachkommen kann. 

Sie erwarten ferner uneingeschränkte Freizügigkeit für Ai Weiwei einschließlich der Möglichkeit, ins Ausland zu reisen und danach wieder nach China zurückzukehren. 

Die Unterzeichner fordern nachdrücklich die deutsche Politik, Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft auf, sich öffentlich und nicht-öffentlich für die Freilassung von Ai Weiwei einzusetzen. 

Der LVBG unterstützt den Berliner Appell! Unterzeichnen Sie hier:

 

Landesverband 
Berliner Galerien e.V.
Kalckreuthstraße 15
10777 Berlin
lvbg@berliner-galerien.de
T: +49.30.310197–14
F: +49.30.310197–15

Vorstand
Werner Tammen
(Vorsitzender)
Andreas Herrmann
(stellv. Vorsitzender)
Nana Poll

Ehrenpräsidenten
Georg Nothelfer †
Eva Poll
Michael J. Wewerka