Berliner Galerien ziehen überaus positive Bilanz am Bosporus

30.11.2010
Der Staatspräsident der Türkei, Abdullah Gül, mit Emin Mahir Balcioglu, Director der Contemporary Istanbul und Anemone Vostell, GF des LVBG (v. li. n. re.) in der BERLIN LOUNGE. Foto: Marc Grümmert.

Die Berliner Galerien Albrecht, Brockstedt, Deschler, Tammen und zone B erzielen im Rahmen der Gemeinschaftspräsentation ART FROM BERLIN auf der Kunstmesse Contemporary Istanbul 2010, 25. – 28. Nov,   überaus positive Ergebnisse. 

Die fünfte Ausgabe der türkischen Messe für zeitgenössische Kunst schloß am Sonntag mit 83.000 Besuchern und einem Gesamtumsatz von 21 Millionen Euro ihre Tore. 43 Galerien aus der Türkei, Deutschland, USA, Frankreich, Iran, Armenien, Ägypten,   Korea, UK, Niederlanden, Ungarn und Österreich präsentierten aktuelle Arbeiten von rund 420 Künstlern. 

In Anerkennung der Pionierleistung der ART FROM BERLIN-Präsentation auf dem noch jungen Istanbuler Kunstmarkt, besuchte der Staatspräsident der Türkei   Abdullah Gül mit seiner Gattin den Berliner Auftritt und würdigte die Präsentation der aktuellen Serie „Istanbuls Künstler und ihre Stadt“ der Berliner Photographin Christa Frieda Vogel in der BERLIN LOUNGE. Namhafte Künstler der Istanbuler Szene wie Ara Güler und Burhan Doğancay u.a. hatten der Künstlerin ihre Lieblingsorte von Istanbul gezeigt, die sie in farbigen Stadtlandschaften festhält und um Schwarz-Weiß-Portraits der Künstler ergänzt. Im Frühjahr 2011 erscheint im deutschen Verlag   Seltmann + Söhne eine hochwertige Publikation zur Serie, die in Istanbul und Berlin vorgestellt werden wird. 

Das besondere Interesse des Präsidentenpaares   fand   auch die Präsentation der Galerie Deschler mit den innovativen Photoarbeiten des Künstlers   Jay Mark Johnson. Besonderer   Publikumsmagnet waren ebenso die Arbeiten von Volker März in der Tammen Galerie und die Galerie Albrecht öffnete den türkischen Markt für die zauberhafte Malerei der jungen Künstlerin Franziska Fennert (*1984 in Rostock). Die Galerie Brockstedt begeisterte mit Arbeiten des Bildhauers Hans Scheib aus Berlin. Im Ergebnis gelang   den Berliner Galerien der Zugang zu wichtigen Sammlungen in der Türkei. 

Insgesamt zeigt sich ein überaus großes Interesse an zeitgenössischer Kunst bei dem türkischen Publikum. Die rasante Entwicklung der Türkei, sowohl auf politischer als auch wirtschaftlicher Ebene, ruft einen hohen Bedarf an kultureller Auseinandersetzung hervor. Die gesellschaftliche Diskussion auch im Rahmen der Kulturhauptstadt Istanbul 2010 offenbart die Relevanz des Dialogs an der Schnittstelle von Orient und Okzident. 

Istanbul entwickelt sich immer mehr zu einer der wichtigsten Kunstmetropolen der Welt. 40 Galerien für zeitgenössische Kunst sind im Akbank Kunstfaltplan „Sanat“ des wichtigsten Sponsors der Messe verzeichnet. Darunter Galerien wie Arte Istanbul, Dirimart,   Galeri Artist, Galeri Nev, PiArtworks und x-ist Istanbul, die auch auf dem westeuropäischen Markt auftreten. 

In Folge der nunmehr zweiten Gemeinschaftspräsentation Berliner Galerien in Istanbul etabliert sich die Zusammenarbeit der Galerien. So zeigt die renommierte Istanbuler Sammlung Elgiz Interesse an den Positionen der Berliner Galerie zone B und Werke bekannter türkischer Maler wie Mehmet Güleryüz werden zukünftig auch in Berlin ihre Aufmerksamkeit   finden. Für 2011 ist ein Austausch zwischen den Galerien Istanbuls und Berlin geplant, der nicht nur die Unterstützung der Generalkonsulin Deutschlands in Istanbul, Frau Brita Wagener, findet. 

Der Landesverband Berliner Galerien (LVBG) bemüht sich im Vorfeld dieses Projektes um die Einrichtung einer Freihandelszone für ausländische Galerien auf der Contemporary Istanbul. Die Türkei gilt als geschlossener Markt, d.h. der Import – auch von Kunst – wird nach wie vor erschwert. In Zusammenarbeit mit der Handelskammer, dem Generalkonsulat und der Messe setzt sich der LVBG für eine Liberalisierung des Kunstmarktes in Istanbul ein. 

Die Messe wird parallel zur Istanbul Biennale 2011 im September kommenden Jahres stattfinden. Für Anfang September sind Ausstellungen des Berliner Programms in den Galerien Istanbuls geplant. Der Austausch verfolgt die Fortsetzung des Dialogs zwischen den Kulturen wider die   populistische Polarisierung. 

ART FROM BERLIN wird unterstützt durch das Land Berlin (SenWTF) und die Europäische Union (EFRE).

 

Landesverband 
Berliner Galerien e.V.
Kalckreuthstraße 15
10777 Berlin
lvbg@berliner-galerien.de
T: +49.30.310197–14
F: +49.30.310197–15

Vorstand
Werner Tammen
(Vorsitzender)
Andreas Herrmann
(stellv. Vorsitzender)
Nana Poll

Ehrenpräsidenten
Georg Nothelfer †
Eva Poll
Michael J. Wewerka